Ausgabe 02 / 2016 - Dr. Herwig Kuczewski

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Bluthochdruck  - der lautlose Killer
Bluthochdruck ist sehr häufig: aktuelle Zahlen des Robert-Koch-Instituts zeigen, dass 30 % unserer Bevölkerung einen zu hohen Blutdruck haben. Schätzungsweise die Hälfte aller Herzinfarkte und Schlaganfälle wären vermeidbar, wenn rechtzeitig behandelt wird!
Nach diesen Zahlen hat sich die Behandlungsquote zwar deutlich verbessert, aber immerhin 20 % der Betroffenen wissen noch nichts von ihrem Bluthochdruck, ca. 28 % der Betroffenen lassen sich nicht ausreichend behandeln.
Immerhin die Hälfte der Betroffenen wird mittlerweile erfolgreich behandelt. Manch einem von Ihnen wird die häufige Blutdruckmesserei bei uns in der Praxis auf die Nerven gehen, aber da wir sehr vorbeugend eingestellt sind und Schäden möglichst vermeiden wollen, halten wir dies für sehr wichtig!
Bluthochdruck schädigt überall: er führt zu einer vorzeitigen Verkalkung aller Blutgefäße, es kommt deswegen zu Schädigungen sehr wichtige Organe. Häufig betroffen sind das Herz, die Herzkranzgefäße, das Gehirn, die Nieren und die arteriellen Blutgefäße. Die Folge können lebensbedrohliche Krankheiten sein wie Herzinfarkt oder Schlaganfall - überfallartig, oft ohne Vorboten! Daher die Überschrift!
Natürlich ist das wichtigste Ziel der Behandlung die dauerhafte Senkung des Blutdrucks auf einen normalen Wert. Nun die spannende Frage: ab welchem Wert ist der Blutdruck denn nun zu hoch? Hier wird aktuell in der Medizin viel diskutiert. Momentan dürfte der von den meisten Wissenschaftlern akzeptierte Grenzwert 130 / 85 sein.
Ein Blutdruck von 120 / 80 ist normal. Niedrigere Werte sind optimal. Auch Werte zwischen 120 / 80 und 129 / 84 sind normal. Liegt ein Blutdruck zwischen 130 / 85 und 139 / 85, so gilt das als „hoch normal“. Das heißt, er ist zwar ein wenig zu hoch, aber noch normal. Erst ab einem Wert von 140 / 90 und höher spricht man von Hypertonie. Ab hier wird zwingend behandelt. Die Basismaßnahmen sind wenig überraschend: Normalgewicht anstreben, mäßiger Alkoholgenuss, wenig Kochsalz zu sich nehmen, gesunde Ernährung, Verzicht auf Nikotin, regelmäßige körperliche Betätigung und regelmäßiger Tagesablauf mit Pausen für Erholung und Entspannung! Reicht das nicht aus, verfügen wir erfreulicherweise über sehr viele ausgezeichnete Arzneimittel gegen Bluthochdruck. Die Nebenwirkungen sind meist minimal. Oft ist es viel verträglicher, zwei oder drei Medikamente niedrig dosiert einzunehmen, als von einem Medikament ganz viel.
Diagnostisch ist die Langzeitblutdruckmessung wichtig, auch wenn sie, gerade wegen der nächtlichen Messungen, manchen lästig ist. Auch die Selbstmessung mit guten Blutdruckmessgeräten ist sehr wertvoll. Diese empfehlen wir sehr! Die Deutsche Hochdruckliga stellt auf ihrer Internetseite eine stets aktualisierte Liste guter Geräte ein. Unser Praxisinstitut hat Geräte von OMRON, die bei allen Tests immer sehr gut abschneiden.
Dr. Herwig Kuczewski
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