Bluthochdruck - der lautlose Killer
Bluthochdruck ist sehr häufig: aktuelle Zahlen des Robert-Koch-Instituts
zeigen, dass 30 % unserer Bevölkerung einen zu hohen Blutdruck haben. Schätzungsweise
die Hälfte aller Herzinfarkte und Schlaganfälle wären vermeidbar, wenn
rechtzeitig behandelt wird!
Nach diesen Zahlen hat sich die Behandlungsquote zwar deutlich verbessert,
aber immerhin 20 % der Betroffenen wissen noch nichts von ihrem Bluthochdruck,
ca. 28 % der Betroffenen lassen sich nicht ausreichend behandeln.
Immerhin die Hälfte der Betroffenen wird mittlerweile erfolgreich
behandelt. Manch einem von Ihnen wird die häufige Blutdruckmesserei bei uns in
der Praxis auf die Nerven gehen, aber da wir sehr vorbeugend eingestellt sind
und Schäden möglichst vermeiden wollen, halten wir dies für sehr wichtig!
Bluthochdruck schädigt überall: er führt zu einer vorzeitigen Verkalkung
aller Blutgefäße, es kommt deswegen zu Schädigungen sehr wichtige Organe. Häufig betroffen sind das Herz, die
Herzkranzgefäße, das Gehirn, die Nieren und die arteriellen Blutgefäße. Die
Folge können lebensbedrohliche
Krankheiten sein wie Herzinfarkt
oder Schlaganfall - überfallartig, oft ohne Vorboten! Daher die
Überschrift!
Natürlich
ist das wichtigste Ziel der Behandlung
die dauerhafte Senkung des Blutdrucks auf einen normalen Wert. Nun die
spannende Frage: ab welchem Wert ist der Blutdruck denn nun zu hoch? Hier wird aktuell in der Medizin viel
diskutiert. Momentan dürfte der von den meisten Wissenschaftlern akzeptierte
Grenzwert 130 / 85 sein.
Ein
Blutdruck von 120 / 80 ist normal. Niedrigere Werte sind optimal. Auch Werte
zwischen 120 / 80 und 129 / 84 sind normal. Liegt ein Blutdruck zwischen 130 /
85 und 139 / 85, so gilt das als „hoch normal“. Das heißt, er ist zwar ein
wenig zu hoch, aber noch normal. Erst ab
einem Wert von 140 / 90 und höher spricht man von Hypertonie. Ab hier wird
zwingend behandelt. Die Basismaßnahmen sind wenig überraschend: Normalgewicht anstreben, mäßiger
Alkoholgenuss, wenig Kochsalz zu sich nehmen, gesunde Ernährung, Verzicht auf
Nikotin, regelmäßige körperliche Betätigung und regelmäßiger Tagesablauf mit
Pausen für Erholung und Entspannung! Reicht das nicht aus, verfügen wir erfreulicherweise
über sehr viele ausgezeichnete Arzneimittel gegen Bluthochdruck. Die
Nebenwirkungen sind meist minimal. Oft ist es viel verträglicher, zwei oder
drei Medikamente niedrig dosiert einzunehmen, als von einem Medikament ganz
viel.
Diagnostisch
ist die Langzeitblutdruckmessung
wichtig, auch wenn sie, gerade wegen der nächtlichen Messungen, manchen lästig
ist. Auch die Selbstmessung mit
guten Blutdruckmessgeräten ist sehr wertvoll. Diese empfehlen wir sehr! Die
Deutsche Hochdruckliga stellt auf ihrer Internetseite eine stets aktualisierte
Liste guter Geräte ein. Unser Praxisinstitut hat Geräte von OMRON, die bei
allen Tests immer sehr gut abschneiden.
Dr.
Herwig Kuczewski